Familiennarrative und die Konstruktion von Geschichte
Ausstellung bei SCOTTY vom 15. September – 28. Oktober 2017
Ausstellungsort: SCOTTY | Oranienstrasse 46 | D 10969 Berlin | U-Bahnhof Moritzplatz | Bus M 29
mit Arbeiten von:
Andrij Bojarov, Erhard Drapatz, Rosemarie Drapatz, Sigrun Drapatz, Lev Pomiansky, Maria Pomiansky/ Vadim Levin, Michail Pomiansky
kuratiert von Sigrun Drapatz und Tanja Lenuweit
Momentaufnahmen – die festhalten
Dokumentationen – die erhalten und Erinnerungen bilden
Bilder – die Erinnerung repräsentieren und mit Bedeutung füllen
Grundlage der Ausstellung sind die Familien der drei beteiligten KünstlerInnen. Die Familien stehen exemplarisch für Länder, die historisch miteinander verwoben sind: Deutschland, Polen, Ukraine, Russland, Israel.
In der künstlerischen Auseinandersetzung mit Erinnerungen, Familiennarrativen und Dokumenten familiärer Geschichtsschreibung entspinnt sich ein Netz von vielfältigen Bezügen und Verflechtungen, von Privatheit und Öffentlichkeit. In der Ausstellung stehen dokumentarische Arbeiten neben künstlerischen Auseinandersetzungen. Diese Ausstellung ist Teil des offiziellen Berlin Art Week Programms.
Die Arbeiten:
Zu sehen ist eine Landkarte, eingezeichnet sind Orte, Stationen im Leben der Personen, die in der Ausstellung vertreten sind. Lebenswege gebunden an historische Ereignisse, politische Systeme, Krieg, Flucht. Sie dokumentieren die Zeit von 1915 – 1991. Die Karte visualisiert die Wege, die die beteiligten Familien zurückgelegt haben, die sich kreuzen und überschneiden
Andrij Bojarov thematisiert in seiner Arbeit die Erinnerung an Erzählungen seiner Mutter, die als Krankenschwester im 2. Weltkrieg mit der sowjetischen Armee 1945 nach Breslau kam.
Im Zentrum der Arbeiten von Erhard, Rosemarie und Sigrun Drapatz steht die Zeit 1957 – 1961. Zwei junge Menschen begegnen sich zufällig im Urlaub und tauschen ihre Adressen aus. Es entwickelt sich eine Liebesgeschichte, die geprägt ist von der Nachkriegszeit im geteilten Deutschland und in Polen und dem “Kalten Krieg”.
In den Arbeiten von Michail, Lev und Maria Pomiansky/ Vadim Levin setzen sich drei Generationen mit der sowjetischen Utopie einer besseren Zukunft auseinander. Michail Pomiansky Gemälde zeigt die russische Partisanin als Heldin, die von den deutschen Truppen gefasst wird, während Marias „Kassiopaia“ eine Auseinandersetzung mit dem Kindertraum von einer besseren Gesellschaft im Weltall darstellt.
Im Rahmen der Ausstellung präsentieren wir:
Teampremiere von „No Longer Our Homeland“ (D, Pl ) 2016 von Kristof Gerega | Screening 13.10.2017, 20:00 Uhr
Videos von Maria Pomiansky und Vadim Levin | Screening 26.10.2017, 20:00 Uhr
Öffnungszeiten: Do, Fr: 15-19 Uhr, Sa 14-18 Uhr
special BERLIN ART WEEK 15.-17.9. 2017, 13-19 Uhr
Kontakt: mail@scottyenterprises.de