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EINLADUNG
Liebe Freunde der Deutsch-Maghrebinischen Gesellschaft (DMaG),
Immer häufiger wird in Berichten über soziale Unruhen im Maghreb erwähnt, dass betroffene Bevölkerungsteile Berbersymbole verwendeten und ihre ethnische Zugehörigkeit zu den „Imazighen“ heraustellten. Selten aber werden die Sachverhalte genauer erörtert.
Die DMaG möchte unseren Freunden die Gelegenheit geben, mehr darüber zu erfahren, so z.B. was die Gründe dafür sind und ob es sich dabei eher um kulturelle Rückbesinnung oder um eine anwachsende politische Bewegung in der Region handelt.
Deshalb wird die folgende Veranstaltung wahrscheinlich Ihr Interesse finden:
Die Berber oder Imazighen im Maghreb – Folklore oder politischer Faktor?
Termin: Dienstag 11.12.2018, 18.00 bis 20.00 Uhr
Ort: BICCInternationales Konversionszentrum Bonn-Endenich,
Pfarrer-Byns-Straße 1, 53121 Bonn
Die Berber oder in ihrer Eigenbezeichnung Imazighen sehen sich als „Ureinwohner“ des heutigen Maghreb. Etwa 36 bis 40 Millionen Menschen sprechen Berbersprachen. Ihre Geschichte war immer geprägt von der Vorherrschaft anderer Völker. Ihre Wahl war immer: Anpassung oder Rebellion.
Viele Berber fühlen sich bis heute unterdrückt, obwohl sie in mehreren Ländern einen erheblichen Teil der Bevölkerung ausmachen.
Die Arabellion im Jahr 2011 hat den politischen Raum für viele Berbergruppierungen geöffnet, ihre Anerkennung als indigene Bevölkerungsgruppe einzufordern. So werden vermehrt bei Protesten, oft mit sozialen Auslösern, demonstrativ Berberflaggen gezeigt. Damit diese innenpolitischen Spannungen nicht zu einer Gefahr für den Staat werden, machen die Herrschenden verstärkt Zugeständnisse an die Berber (Verfassung; Amtssprache).
Durch ihr sich änderndes Selbstverständnis beanspruchen einige Berbergruppen immer häufiger eine maghrebinische – anstelle einer arabischen Identität. Zunehmend werden auch Autonomieforderungen laut. Einige Beobachter befürchten, dass gewaltsame Berberproteste auf andere Berbergruppen der Region übergreifen könnten.
Unsere Experten aus Deutschland und der Region (zumeist mit Berber-Hintergrund) versuchen herauszuarbeiten, ob die Berberbewegungen sich zu einer staatenübergreifenden politischen Kraft entwickeln und damit die Einheitsstaaten gefährden könnten (neue „Kurdenbewegung“?), ob sie ein Gegengewicht gegen importierte islamistische Vorstellungen sein könnten, und ob die Menschenrechtsverletzungen an den rebellischen Imazighen zu Fluchtursachen beitragen.
Was erwarten die Berber, was die politischen Führungen im Maghreb von Europa?
Eine Veranstaltung der DMaG/Bonn in Kooperation mit dem Zentrum f. Nah- und Mittelost-Studien /Politik des Nahen und Mittleren Ostens/ Uni. Marburg und dem Friedens- und Konfliktforschungsinstitut BICC/Bonn und mit finanzieller Unterstützung durch das Auswärtige Amt in Berlin.
Diskutanten: Prof. Dr. Rachid Ouaissa, Marburg
Karima Dirèche , Algerien, Forschungs-Direktorin CNRS, Aix-Marseille
Mohamed AKRIM; Frankfurter Komittee zur Unterstützung der
Volksbewegung im Rifgebiet
Salah Ngab, Journalist Libyen (Düsseldorf)
Moderation: Carina Schlüsing, BICC, Bonn
Termin: Dienstag. 11.12.2018, 18.00 bis 20.00 Uhr
Ort: BICCInternationales Konversionszentrum Bonn
Pfarrer-Byns-Straße 1, 53121 Bonn
Busverbindung: 606/607/608/609 bis Euskirchener Str., Endenich
Zu dieser Veranstaltung sind Sie und Ihre Freunde und Kolleg*innen herzlich eingeladen.
Mit besten Grüßen
Hans-Reimar von Mutius
Vorsitzender DMAG