
Zum vierten Mal holt das deutsche Netzwerk der Anna Lindh Stiftung das „Mittelmeer vor Ort“ in zahlreiche deutsche Städte. Bei der bundesweiten Veranstaltungsreihe im September und Oktober 2014 stehen die Begegnungsräume und die (un-)erfüllten Begegnungsträume der euro-mediterranen Zusammenarbeit im Mittelpunkt. Die zahlreichen Veranstaltungen umfassen Filmreihen und künstlerische Workshops, Lesungen, Vorträge und Diskussionen, Nachdenkenswertes und Anregendes. Sie sollen dazu beitragen, das vielfältige Bild des euro-mediterranen Raums mit dessen gewinnbringenden und herausfordernden Aspekten widerzuspiegeln.
Veranstaltungen 2014
BERLIN | 06.09.2014 | AUFTAKTVERANSTALTUNG |
17.00 Uhr | Ort der Begegnung | Schloss Bellevue | Spreeweg 1
Deutsches Netzwerk der Anna Lindh Stiftung
ZAK │ Zentrum für Angewandte Kulturwissenschaft und Studium Generale am KIT
Engagement ohne Grenzen – Dialog ist nicht genug, Begegnungen entscheiden | Talkrunde beim Bürgerfest des Bundespräsidenten
Anknüpfend an das Motto der ermordeten schwedischen Außenministerin Anna Lindh, „Dialog ist nicht genug, Begegnungen entscheiden“, treten Engagierte aus dem interkulturellen Bereich miteinander ins Gespräch. Sie stellen sich den Herausforderungen, die mit der Globalisierung entstehen. Verschwindende und verschwimmende Grenzen gehen nicht nur mit bereichernder Vielfalt einher, sondern bringen auch Probleme und Unwägbarkeiten mit sich. Ob sie Flüchtlingen dabei helfen, eine neue Heimat zu finden, ob sie Schüler trainieren, sich „gegen Unterdrückung im Namen der Ehre“ zur Wehr zu setzen, oder Roma unterstützen, auf der Bühne ihre eigene Geschichte zu erzählen: Anna-Lindh-Mitglieder finden eigene Wege, um in der Welt von heute Verantwortung zu übernehmen.
Podium: Deniz Ince (Heroes – Gegen Unterdrückung im Namen der Ehre), Michael Müller-Verweyen (Goethe-Institut e.V., Head of Network der Anna Lindh Stiftung Deutschland), Nina de la Chevallerie (Boat People Projekt), Mohammad Hasani, (heimaten e.V. – Netz für Chancengerechtigkeit).
Moderation: Prof. Dr. Caroline Y. Robertson-von Trotha (ZAK | Zentrum für Angewandte Kulturwissenschaft und Studium Generale am KIT).
Programm des Bürgerfests am Samstag 06.09.2014
Zu den Bildern der Veranstaltung
Kontakt und weitere Informationen: ALF-Koordination@zak.kit.edu; www.zak.kit.edu
FRANKFURT | 16.09.2014 – 15.02.2015 |
18.00 Uhr | Frankfurt University of Applied Sciences | Theatersaal (Gebäude 2) | Nibelungenplatz 1
StreetGriot Media Education
Doc Films for Social Change: Jugend in der Euromed-Region | Filmvorführungen und Diskussionen
Gezeigt werden aktuelle Filme, die den sozialen Wandel in der euro-mediterranen Region dokumentieren. Die Filme behandeln Themen wie Musik und Jugendkultur in Ägypten (Electro Chaabi, 2013), die Gezi-Park Proteste in Istanbul (The Beginning, 2013), den Bürgerkrieg in Syrien (Return to Homs, 2013), die Macht der sozialen Medien (#chicagoGirl, 2013), das Schicksal von Flüchtlingen zwischen den Grenzen des euro-mediterranen Raums (Sound of Torture, 2014), und Spionage und Terrorismus im Nahen Osten (The Green Prince, 2014). Im Anschluss an die Veranstaltungen findet jeweils eine moderierte Diskussion statt.
In Kooperation mit: Frankfurt University of Applied Sciences.
Zu den genauen Termine der Filmabende
Kontakt und weitere Informationen: eksner.julia@fb4.fh-frankfurt.de; www.streetgriot.net
BREMEN | 24.09. – 12.10.2014 |
Eröffnung: 24.09.2014 | 18.00 Uhr | Kapitel 8 Evangelisches Informationszentrum | Domsheide 8
Ausstellung: Mo – Fr: 12.30 – 18.30 Uhr | Sa: 11.00 – 14.00 Uhr
Diakonisches Werk Bremen
Lebens(t)räume im Garten der Kulturen | Fotoausstellung
Im „Garten der Kulturen“ treffen sich regelmäßig Frauen aus vielen verschiedenen Kulturkreisen zum Erproben der deutschen Sprache und zum kreativen Austausch. Die Stadt Bremen ist für sie ein neuer Lebensraum geworden. Die Frauen haben sich aufgemacht, zu erkunden, ob und auf welche Weise es möglich war und ist, sich hier ein Stück des eigenen Lebenstraums zu erfüllen. Das Ergebnis dieser Suche wird in einer Fotoausstellung dokumentiert. Zur Ausstellungseröffnung werden lyrische Texte aus dem arabischen Mittelmeerraum vorgetragen.
In Kooperation mit: Kapitel 8 Evangelisches Informationszentrum Bremen.
Kontakt und weitere Informationen: wulff-schwarz@diakonie-bremen.de; www.diakonie-bremen.de
KIEL | 25.09.2014 | AUFTAKTWORKSHOP |
13.00 – 18.00 Uhr | Wissenschaftszentrum Kiel | Fraunhoferstraße 13
Neue Arbeit – Neue Kultur Kiel e.V.
Auftaktveranstaltung zur Erweiterung eines Netzwerks zur Entwicklung von Zentren für Neue Arbeit und Neue Kultur im Ostsee- und Mittelmeerraum
Im Mittelpunkt des Projekts steht der interkulturelle Diskurs zum Thema Arbeit(skultur) und nachhaltige Gesellschaftsentwicklung. Ziel des Auftaktworkshops ist die Verstetigung eines Netzwerks zwischen deutschen, dänischen und polnischen Partnern sowie dessen Erweiterung um weitere Partnerorganisationen im Ostsee- und Mittelmeerraum. Im Zentrum der Überlegungen steht das Thema Arbeit im Wirkungsgefüge von Kultur und Nachhaltigkeit. Ziel ist die sozialraumspezifische Ableitung und Entwicklung von Arbeits- und Wertschöpfungspotenzialen in Verbindung mit nachhaltigen Produktionsstrukturen und Konsumformen. Bei diesem Ansatz werden in bislang noch nicht erprobter Art und Weise ökonomische, sozialphilosophische und pädagogische Elemente mit technologischen Innovationen verbunden, um neue selbstgesteuerte Arbeitsmodelle realisieren zu können. Insbesondere vor dem Hintergrund der starken Migrationsströme aus dem nördlichen Afrika nach Europa, ist ein derartig ausgerichteter interkultureller Diskurs zu Arbeit, Selbstbestimmung und sozial-ökologischer Gerechtigkeit äußerst aktuell. Für ein friedliches und verantwortungsbewusstes Miteinander zwischen den Staaten Europas und des nördlichen Afrikas bzw. des Nahen Ostens ist er von hoher Bedeutung.
In Kooperation mit: Innovationsfabrik Kolding (Dänemark), Wirtschaftsförderungsagentur für Westpommern (Stettin, Polen) und Universität Stettin (Polen), sowie noch zu bestimmenden Partnerorganisationen aus Nordafrika und dem Nahen Osten.
Kontakt und weitere Informationen: meves@neuearbeitkiel.de; www.neuearbeitkiel.de
Rheinisches Museum BONN 28.09. | LANDAU PFALZ 30.09. | HEIDESHEIM PFALZ 01.10. | ASCHAFFENBURG 02.10. | BERLIN 07. – 09.10. | LANDSHUT 11.10. | MÜNCHEN 12.10. | SCHWALBACH 16.10.| WIEN 18.10. – 19.10. | RADOLFZELL 21.10. – 22.10. | Schauspiel GÜTERSLOH 24.10. | Schauspiel HANNOVER 26.10. – 27.10. | Schauspiel DÜSSELDORF 29.10. | Bürgerhaus Wilhelmsburg HAMBURG 31.10. │
vollständiges Tourprogramm unter: http://www.kinderkulturkarawane.de/2014/AshtarTheatre/tourplan.htm
KinderKulturKarawane. Büro für Kultur- und Medienprojekte gGmbH
Gaza-Monologe | Theaterprojekt
Das „Ashtar Theatre“ ist ein junges Theater aus Palästina mit einer globalen Perspektive. Mit ihren Schauspiel-Schulungen und den professionell aufgeführten Theaterstücken versuchen die Mitglieder, auf kreative Weise gesellschaftliche Veränderungen herbeizuführen und auf Missstände aufmerksam zu machen. Mit Sitz in Ramallah wollen die Mitglieder durch Workshops und Projekte auch in anderen Gebieten Theater ermöglichen.
Nach den Angriffen auf den Gazastreifen durch Israel im Dezember 2008 und Januar 2009 entstand 2010 das Projekt „The Gaza Monologues“. Das Ashtar Theatre begann, unterstützt durch Unicef und weitere Theatergruppen, mit Kindern und Jugendlichen der Gaza-Region zusammenzuarbeiten, die sie in Schauspiel und kreativem Schreiben unterrichteten. Aus dieser Arbeit entstanden 31 Monologe der Kinder und Jugendlichen (zwischen 13 und 16 Jahre alt), in denen sie von ihren Erfahrungen und Ängsten während des Krieges erzählen. Dabei fand jedes Mädchen und jeder Junge ihre oder seine ganz eigene Sprache.
Im Herbst wird eine Gruppe von 8 Jugendlichen des Ashtar Theatre mit der KinderKulturKarawane unterwegs sein, mit den eigenen Gaza-Monologen im Gepäck, die angesichts der Lage aktueller sind denn je.
Kontakt und weitere Informationen: ralf.classen@kinderkulturkarawane.de;
www.kinderkulturkarawane.de
SAARBRÜCKEN | 09.10.2014 |
11.00 – 13.00 Uhr | Aula der Bischöflichen Willi-Graf-Schulen | Sachsenweg 3
Förderverein BEGEGNUNGEN 2005 e.V.
Eine Weiße Rose für die Freiheit | Jugendbegegnung Deutschland – Israel mit Konzert
„Eine weiße Rose für die Freiheit“ ist ein deutsch-israelisches Jugendprojekt in Saarbrücken. Schüler der Willi-Graf-Schulen aus Saarbrücken und israelische Jugendliche nehmen an einer Jugendbegegnung teil und führen gemeinsam kostenlose Konzerte für Jugendliche auf. An der Jugendbegegnung werden Jugendliche mit unterschiedlichen kulturellen und religiösen Hintergründen beteiligt sein: So kommen aus Israel jüdische und arabische Jugendliche nach Saarbrücken. Die Begegnung und die gemeinsamen Konzerte sind ein Zeichen für ein Miteinander der Kulturen.
In Kooperation mit: Willi Graf Schulen Saarbrücken
Kontakt und weitere Informationen: info@begegnungen2005.de; www.begegnungen2005.de
KARLSRUHE | 13. – 19.10.2014 |
Workshop | 13. – 18.10.2014 | 10.00 – ca. 21.00 Uhr
Ausstellung | 19.10.2014 | 10.00 – 21.00 Uhr | KIT Campus Süd, Geb. 30.96 | Raum 104/ Foyer | Straße am Forum 3
Atrium e.V.
Ohrenblick | Workshop mit anschließender Ausstellung
Der 6-tägige Workshop „Ohrenblick“ lädt deutsche und tunesische, sehbehinderte und nichtblinde Teilnehmer auf eine musikalische Entdeckungsreise durch die Welt der Sinne ein. Die Begegnung zwischen den europäischen und der mediterranen Kultur für Sehende und Blinde ist das übergeordnete Ziel des Inklusionsprojekts. In dem Workshop fließen traditionell tunesische und moderne deutsche Musik als Teil einer interaktiven Klanginstallation zu einem Musikstück zusammen. Das Ergebnis des gemeinsamen Musizierens und Experimentierens wird im Rahmen einer Ausstellung präsentiert.
Musikalische Vorkenntnisse sind für die Teilnahme nicht erforderlich.
In Kooperation mit: Musik macht Schule.
Anmeldung:info@atrium-institut.net
Kontakt und weitere Informationen: info@musik-macht-schule.org; www.atrium-institut.net
KARLSRUHE | 14.10.2014 |
19.00 Uhr | Studio 3 – Kinemathek Karlsruhe | Kaiserpassage 6
ZAK │ Zentrum für Angewandte Kulturwissenschaft und Studium Generale am KIT
Jewels of Grief | Filmvorführung und Gespräch mit dem Regisseur
Das nordafrikanische Land Marokko erfuhr in den letzten Jahren einen tiefgreifenden politischen und sozialen Wandel. Das Gesetz zum Familienrecht wurde entscheidend geändert und die Bestimmungen zum Scheidungs- und Sorgerecht vereinfacht. Die gesellschaftliche Realität in Marokko ist jedoch nach wie vor stark vom islamischen Recht und der damit verbundenen Tradition geprägt. Dies zeigt sich beispielsweise an unverheirateten Müttern, deren Situation nach wie vor als Verstoß gegen Gesetz und Religion, aber auch gegen die Moral und die guten Sitten gilt.
Der Regisseur Mohamed Nabil beleuchtet dieses Phänomen in „Jewels of Grief“ (2012) anhand der Biographie zweier lediger Mütter in Marokko und erzählt deren Geschichte vom Elternhaus bis zum gegenwärtigen schwierigen Alltag. Auch Vertreter von Religion, humanitären Organisationen, Menschenrechtsgruppen und der marokkanischen Regierung kommen zu Wort.
In Kooperation mit: Kinemathek Karlsruhe.
Eintritt: 6€, erm. 4,50€; Karten an der Kinokasse
Reservierungen: 0721-9374714
Kontakt und weitere Informationen: ALF-Koordination@zak.kit.edu; www.zak.kit.edu
BONN | 16.10.2014 |
10.00 – 19.00 Uhr | Deutsche Welle | Bonn
Deutsche Welle (International Relations)
Zukunftsvisionen – Euro-mediterrane Lyrik(t)räume | Workshop, Poetry-Slam Veranstaltung & Diskussion
Die Deutsche Welle plant eine „Poetry-Slam“-Veranstaltung mit anschließender Diskussion, die persönlichen Zukunftsvisionen auf beiden Seiten des Mittelmeeres eine Bühne geben möchte. Lyrik-Nachwuchstalente aus dem euro-mediterranen Raum sollen die Möglichkeit erhalten, ihre Lebenssituation aus ihrem kulturellen Umfeld heraus durch selbstverfasste Texte darzustellen. Zur Vorbereitung der Teilnehmenden dient ein vom Netzwerk politik|atelier durchgeführter Workshop zum erweiterten Bewusstsein für Sprache als künstlerisches Mittel, sowie zur Entwicklung von eigenen Lyrikbeiträgen und Performance-Skills.
In Kooperation mit: Netzwerk politik|atelier e.V., ifa-Cross Culture Alumni Netzwerk
Kontakt und weitere Informationen: fabian.pianka@dw.de; www.dw.de
LUDWIGSHAFEN | 19.10. – 17.11.2014 |
17.00 – 18.30Uhr | Heinrich-Pesch-Haus | Frankenthaler Straße 229
Evangelische Akademie der Pfalz
Die Waisenkinder Afghanistans | audiovisuelle Wanderausstellung
Seit drei Jahrzehnten herrscht Krieg in Afghanistan – neben Trümmern, Armut und Arbeitslosigkeit hinterlässt er unzählige Waisenkinder. Ihre Schicksale nehmen wir nur am Rande wahr, denn wir erleben den Krieg vor allem im Zusammenhang mit weltmachtpolitischen Auseinandersetzungen. Es ist jedoch unglaublich wichtig, die Kinder nicht zu ignorieren, sondern ihnen die nötige Aufmerksamkeit zu schenken: Wer hinschaut, dem wird bewusst, wie wichtig es ist, dass diese Generation bessere Chancen für eine selbst gestaltete Zukunft erhält. Nur so können sie eines Tages als verantwortungsvolle Bürger den Aufbau eines stabilen Staates mit gestalten. Die audiovisuelle Ausstellung soll einen Zugang zu der Welt der Waisenkinder verschaffen. Ein direkter Einblick in den Alltag der Kinder wird uns eine differenziertere Wahrnehmung ermöglichen. Mit der Ausstellung wird ein Forum für die Waisenkinder geschaffen, in dem sie sich mitteilen und einen Ausweg aus der Anonymität finden. Hier stehen sie im Mittelpunkt und können ihren Wünschen und Bedürfnissen Raum geben. Diese Öffentlichkeit bietet uns die Basis für einen Dialog.
Kontakt und weitere Informationen: georg.wenz@eapfalz.de; www.heinrich-pesch-haus.de
BERLIN | 22.10.2014 |
20.00 Uhr | Kammermusiksaal der Berliner Philharmonie | Herbert-von-Karajan-Straße 1
alba Kultur
Unterwegs- Weltmusik mit Roger Willemsen | Konzertabend
Hafenstädte sind von jeher das Tor und Ohr zur Welt: Sie sind Orte des Handels, der Piraten und Ausgangspunkte für die Eroberung neuer Welten. Sie bieten dem Reisenden Schutz und den Verfolgten Exil. Häfen sind Chiffre für Fernweh und Sehnsucht. Sie sind auch Orte des internationalen Kulturaustauschs und der Musik. Der italienische Organetto-Virtuose Ambrogio Sparagna begibt sich auf die Reise von Troubadouren, die im 9. Jahrhundert von Italien entlang der Mittelmeerküste bis in die französische Hafenstadt Marseille gewandert sind, im Gepäck Nachrichten und Geschichten sowie Balladen, Wiegen- und Liebeslieder und die Melodien der Tarantella. Das portugiesische Quartett Danças Ocultas aus Portugal verwebt auf der Concertina Einflüsse traditioneller Musik vom westlichsten Ende Europas mit Elementen der Klassik und des Jazz zu einem eigenen Sound.
Mit u.a.: Roger Willemsen (Moderation und Programmgestaltung), Ambrogio Sparagna (Organetto und Gesang ), Erasmo Treglia (Ghironda, Ciaramella und Violine), Valentina Ferraiuolo (Rahmentrommeln).
Karten unter: 030-25488999
Kontakt und weitere Informationen: birgit@albakultur.de; www.berliner-philharmoniker.de;
www.albakultur.de
BERLIN | 23.10.2014 |
19.30 Uhr | LiteraturHausBerlin | Kaminzimmer | Fasanenstraße 23
Ibn Rushd Fund for Freedom of Thought
„Ali Hassans Intrige“ | Lesung mit Nihad Siris aus seinem Roman
Fast ein Jahrzehnt vor Ausbruch der syrischen Revolution schrieb Nihad Siris schon 2004 eine Allegorie auf sein Heimatland Syrien. In ‚Ali Hassans Intrige‘ setzt er den Führerkult, der (nicht nur) in diesem arabischen Land so nachdrücklich gepflegt wird, sarkastisch in Szene. Siris‘ alter ego im Roman, der Schriftsteller Fathi, ist mit einem Schreibverbot belegt. In der Beziehung zu seiner schönen und klugen Freundin Lama wird der Eros zur subversiven Äußerung gegen die freudlosen Handlanger des Staates; so ist das Buch eine nahöstliche Antwort auf ‚Die unerträgliche Leichtigkeit des Seins‘ Milan Kunderas. In Zeiten wie diesen, läßt Siris läßt seinen Helden Fathi sagen, ist Schweigen Weisheit. Ist dies eine wahre Aussage, und wie lange kann sie wahr bleiben? Was ist die Bedeutung von Literatur in Zeiten politischen Wandels, kann sie eine aktive Rolle einnehmen als ‚engagierte Literatur‘, sollte sie dies gar tun; und wenn ja, wie? – so die Leitfragen der an die Lesung anschließenden Diskussion mit dem Autor, der Träger des Coburger Rückert Preises ist. Nihad Siris, geboren 1950 in Aleppo, war Bauingenieur bevor er mit dem Schreiben begann. 2011 flüchtete er über Ägypten und lebt derzeit im Exil in Deutschland. Veranstaltung im Rahmen der Ibn Rushd Lectures des Ibn Rushd Fund, in Kooperation mit ‚Gemeinsam für ein Freies Syrien e.V.‘, in arabischer und deutscher Sprache.
Übersetzung: Günther Orth, Moderation: Yesser Afghani, konzipiert und organisiert von Ghayad Alhasmy und Cora Josting.
Unterstützt von der Anna Lindh Stiftung.
Kontakt und weitere Informationen: cora.josting@ibn-rushd.org; www.ibn-rushd.org
FRANKFURT | 04.11.2014 |
18.00 Uhr | Frankfurt University of Applied Sciences | Theatersaal (Gebäude 2) | Nibelungenplatz 1
Deutsche UNESCO-Kommission
im Rahmen der Filmreihe Doc Films for Social Change der StreetGriot Media Education
Forgotten Crime – Chronicles of a War Crime | Film and discussion
The film „Forgotten Crime“ (2014, Arabic with English subtitles) by the Tunisian director Mohamed Ben Slama documents the Egyptian uprisings on Tahrir square in Cairo along the story of the tragic friendship of two young activists in the turmoil of the massacre of Mohamed Mahmoud Street in November 2011. The director will be available for a discussion with the audience.
In cooperation with: StreetGriot Media Education, Berlin and Frankfurt University of Applied Sciences.
Contact and more information: kimmerle@unesco.de; www.unesco.de/connexxions
MAINZ | 27.11.2014 |
16.00 Uhr | Campus Mainz | Senatssaal (NatFak)
Zentrum für Interkulturelle Studien Mainz (ZIS)
Exploring Digital Practices among Young Migrants | Lecture
Dr. Koen Leurs is a Marie Curie Postdoctoral Fellow at the department of Media and Communications, London School of Economics and Political Science (UK). In his lecture “Digital Throwntogetherness and Transnational Affective Capital: Exploring Digital Practices among Young Migrants”, Koen Leurs will compare digital practices of urban ethnic minority youth living in London with those of Somali refugee youth in Addis Ababa, Ethiopia. Leurs argues that digital throwntogetherness and transnational affective capital are helpful in accounting for general online experience and in particular the micro-politics of association.
Contact and more information: zis@uni-mainz.de; www.zis.uni-mainz.de
WELTWEIT ONLINE | 01.12.2014 |
12.00 Uhr | http://www.euromed-memoriacarte.de
Stiftung Wissensraum Europa-Mittelmeer (WEM) e.V.; Allianz Kulturstiftung
Virtuelle Landkarte euro-mediterraner Erinnerungsorte | Web-Launch
Die Euro-Med MemoriaCarte, die virtuelle Landkarte euro-mediterraner Erinnerungsorte, ist ein Projekt der Stiftung WEM e.V. Sie macht Orte eines gemeinsamen euro-mediterranen Erbes mit ihren jeweiligen kulturspezifischen Erinnerungen sichtbar, und zwar im Handlungsraum der Stiftung, ‚von Dublin bis Damaskus, vom Niger zum Nordkap’. Hinter jedem der auf der Karte verbirgt sich ein kulturwissenschaftlich orientierter Beitrag zur Geschichte sowie zu den Imaginationen und Narrativen, die den Ort umgeben. An den Orten, die für die Karte ausgewählt wurden, überlappen und verdichten sich jeweils die Erinnerungen verschiedener Kulturen des euro-mediterranen Großraums.
Der Prototyp der Website, an der Autoren aus Ländern nördlich und südlich des Mittelmeeres in einer beispiellosen Kooperation seit zwei Jahren arbeiten, wird im Dezember zum ersten Mal der Öffentlichkeit zugänglich gemacht.
Die Karte wurde und wird von der Allianz Kulturstiftung durch eine Anschubfinanzierung gefördert.
Kontakt und weitere Informationen: Bernd.Thum@kit.edu; www.wissensraum-mittelmeer.org
MÜNCHEN | 05.12.2014 |
18.00 Uhr | DGB-Haus München | Großer Saal | Schwanthalerstraße 64
heimaten e.V. – Netz für Chancengerechtigkeit
Menschenrechte – auch für Flüchtlinge? | Lern- und Begegnungsstationen/ Diskussion
Anlässlich des Tags der Menschenrechte liegt der Fokus der Veranstaltung auf den Lebenswelten junger Flüchtlinge. Wir erfahren interaktiv mit unseren Gästen – Betroffenen und Experten – die besondere Situation von Flüchtlingen, die die hohen Mauern der Außengrenzen der EU überwunden haben und in unserem Land angekommen sind. Dabei stellen wir uns die Frage: Gelten die Menschenrechte auch für Flüchtlinge?
Verschiedene Stationen greifen Menschenrechte auf, die für Flüchtlinge besonders gefährdet sind. Dazu diskutieren Gäste aus Politik, Verwaltung, Flüchtlings-, Menschenrechts- und Jugendarbeit.
In Kooperation mit: MFR Münchner Flüchtlingsrat, Amnesty international AK Asyl, FIAN, Refugee Law Clinic Munich und Jugendorganisationen.
Kontakt und weitere Informationen: info@heimaten.de; www.heimaten.de